Band 16 (103-118)

Maaß, J.; Siller, H.-St. 
Entdeckendes Lernen, Modellieren und gewinnen am Beispiel einer Brettspielanalyse – Stone Age 
In Brettspielen wie „Die Siedler von Catan“, „Anno 1503“ und „Stone Age“ werden von den Mitspieler(inne)n verschiedene Ressourcen gesammelt, die letztlich in Siegpunkte umgewandelt werden. Einige Schüler¬(innen) und Lehrer(innen) kennen und schätzen solche Spiele, andere freuen sich zumindest über einen Mathematikunterricht, in dem das Gelernte sinnvoll eingesetzt werden kann, um ein Spiel und gewinnbringende Strategien zu verstehen. Das Motiv „Ich will das Spiel gewinnen!“ kann für einen Mathematikunterricht genutzt werden, der den durch Standards und Lehrpläne gesetzten Zielen wie „Modellieren oder die Beziehung von Mathematik und Realität verstehen“ weit besser gerecht wird als gewohntes (algorithmisches) Aufgaben-Üben.

Band 15 (37-48)

Siller, H.-St.; Maaß, J. 
Wetten im Mathematikunterricht – Förderung prozessbezogener Kompetenzen 
Spielsucht und Geldverluste beim Glücksspiel können auch für Schüler(innen) schon ernste Be-drohungen sein und strahlen zugleich eine Faszination aus, die sich auch für den Unterricht nutzen lässt. Wir schlagen vor, durch eine reflektierte Simulation von Sportereignissen und Sportwetten hohe subjektive Motivation, guten Mathematikunterricht und eine nachdrückliche Warnung vor den gefah-ren von Glücksspiel und Spielsucht zu verbinden. Wir beschreiben den vorgeschlagenen Unterrichts-gang und die so erzielbaren Ergebnisse ohne damit Lehrer(inne)n vorschreiben zu wollen, dass sie es genau so machen müssen.

Band 14 (95-112)

Siller, H.-St.; Maaß, J. 
Fußball EM mit Sportwetten 
Ein besonderes Ereignis im Sport wie die Fußballeuropameisterschaft im Sommer 2008 löst oft bei vielen Menschen, die sich sonst weniger um diesen Sport kümmern, erhöhtes Interesse oder sogar Begeiste-rung aus. Der hier vorgelegte Vorschlag für eine Unterrichtseinheit will auf der einen Seite diese Motivation nutzen und auf der anderen Seite den SchülerInnen durch eine realitätsnahe Übung zu Sportwetten dabei helfen, zu erkennen, dass im Wesentlichen der Wettanbieter gewinnt.

Band 14 (21-30)

Maaß, J. 
Wie werden wir satt? 
Immer wieder wird in den Medien berichtet, dass Kinder und Erwachsene sich falsch ernähren und deshalb gesundheitliche Probleme haben. Realitätsbezogener Ma-thematikunterricht kann einen Beitrag zu gesunderer Ernährung leisten, indem er Aufklärung über Nahrungsmittel und deren Zusammensetzung, Nährwerte etc. anbietet und durch geeignete Wahl von Methoden des selbstständigen Erarbeitens SchülerInnen die Chance gibt, Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit zu entdecken.

Band 13 (125-143)

Maaß, J.; Schlöglhofer, F. 
Der Abstoß beim Fußball 
Der Torwart hat den Ball gefangen, nimmt einen kurzen Anlauf und schießt den Ball bis mitten in die gegnerische Hälfte des Spielfeldes – möglichst noch zu einem Spieler der eigenen Mannschaft. In diesem Text soll skizziert werden, wie sich zunächst mit Hilfe eines grafikfähigen Rechners, ohne Analysis und mit nur wenig in den Mathematikunterricht importierter Physik berechnen lässt, wie sich der Flug des Balls mathematisch modellieren lässt. In mehreren Fortsetzungen bzw. Erweiterungsvorschlägen wird untersucht, weshalb ein guter Torwart den Ball immer in einem Winkel von etwa 45 Grad nach oben schießt und wie sich der Luftwiderstand auswirkt. Schließlich wollen wir es noch genauer wissen und modellieren die Frage mit den Mitteln der Analysis vor dem physikalischen Hintergrund. Weshalb? Mathematik hilft in diesem Beispiel, etwa besser zu verstehen, was nicht nur für Fußballbegeisterte selbstverständlich scheint. Die Welt verstehen und nicht nur erleben ist ein ganz typisches Anliegen der Wissenschaft. Methodisch handelt es sich um offenen Unterricht, wenn in der Schulklasse gemeinsam etwas ausprobiert und über die Ergebnisse diskutiert wird, um daraus die nächsten Schritte zu erkennen und über sie zu entscheiden. Das kostet zwar mehr Zeit, als wenn die Lehrkraft es einfach präsentiert, bringt aber erheblich mehr im Hinblick auf nachhaltiges Lernen und Selbständigkeit.

Band 13 (31-109)

Siller, H.-St.; Maaß, J.; Fuchs, K.J. 
Wie aus einem alltäglichen Gegenstand viele mathematische Modellierungen entstehen – Das Ei als Thema des Mathematikunterrichts 
Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir hoffentlich auch im Mathematikunterricht – aber wie? Ein guter Weg ist es, Objekte aus dem Alltag oder dem Berufsleben zum Thema des Mathematikunterrichts zu machen. Wenn diese Objekte den Schüler(innen) vertraut sind und es gelingt, für sie spannende Fragen dazu zu formulieren, kann mit den passenden Unter-richtsmethoden daraus sehr guter und nachhaltig wirkender Mathematikunterricht werden. In diesem Beitrag zeigen wir wie gut sich ein gewöhnliches Ei als Ausgangspunkt für entdeckendes Lernen, Experimente mit dem Computer und viele Einsichten in die Mathematik, etwa Fragen der Genauigkeit, der Wahl geeigneter Berechnungs-verfahren, der schrittweisen Verbesserung einer Näherung, des Nutzens der Reflexion von Fortschritten und Fehlern bei der Modellierung eignet. Es gibt hier viele Möglichkeiten für Schüler(innen), stolz auf das Erreichte zu sein, etwa wenn Modellierungen sich als aussagekräftig und zielführend erweisen oder eigene Berechnungen mit Messergebnissen in der Realität übereinstimmen.

Band 11 (54-61)

Maaß, J. 
Ethik im Mathematikunterricht? Modellierung reflektieren! 
Wie lässt sich im Mathematikunterricht über Ethik diskutieren? In den Lehrplänen finden sich zwar entsprechende allgemeine Lehrziele, aber in den Stoffkatalogen keine Operationalisierungen. In diesem Unterrichtsvorschlag stelle ich einen Weg vor, im Zuge der Reflexion von unterschiedlichen Modellierungen zu einer Ausgangssituation auf Grundorientierungen für Modellierungen, auf Werte und Interessen zu stoßen, deren Abwägung eine typisch ethische Abwägung ist. Dieser Unterricht kann mit Grundkenntnissen von einfachen linearen Gleichungen und Prozentrechnung gegen Ende der Unterstufe durchgeführt werden.

Band 10 (91-98)

Maaß, J. 
Schülerinnen entwickeln eine „Radarfalle“ 
Schülerinnen und Schüler sind als Teilnehmende am Straßenverkehr leider Gefahren ausgesetzt. Neben Maßnahmen wie Ampeln, Zebrastreifen usw. kann auch der Mathematikunterricht einen Beitrag zu weniger Unfällen leisten. Insbesondere in der Nähe der Schule können konkrete Informationen gesammelt werden, die zur Sicherheit beitragen, etwa: Wie lange fährt ein PKW mit 50 km/h von jenem Haus bis zum Zebrastreifen vor der Schule? Wenn ein PKW näher als jener Baum am Straßenrand ist und mit 50 km/h oder mehr fährt, kann er dann noch vor dem Zebrastreifen anhalten?